Siamesische Zwillinge am Kopf getrennt

Ein Paar siamesischer Zwillinge aus Guatemala ist in Los Angeles in einer 20-stündigen Operation erfolgreich getrennt worden. Die beiden einjährigen Mädchen waren am Kopf zusammengewachsen gewesen. Ihre Gesichter blickten in entgegengesetzte Richtungen. Sie teilten einen gemeinsamen Schädelknochen und eine grössere

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Ein Paar siamesischer Zwillinge aus Guatemala ist in Los Angeles in einer 20-stündigen Operation erfolgreich getrennt worden. Die beiden einjährigen Mädchen waren am Kopf zusammengewachsen gewesen. Ihre Gesichter blickten in entgegengesetzte Richtungen. Sie teilten einen gemeinsamen Schädelknochen und eine grössere Arterie im Kopf, waren jedoch mit zwei separaten Gehirnen geboren worden. Sie konnten sich zwar mit den Händen anfassen, aber sie haben sich noch nie angesehen.

Die Operation wurde von einem 50-köpfigen Team im Mattel Children Hospital der University of California Los Angeles (UCLA) durchgeführt. Sie dauerte zweimal so lange wie geplant. Das Ärzteteam hatte den riskanten Eingriff zuvor an Modellen geprobt. Bei einem der Mädchen wurde vier Stunden nach der Operation eine Blutung im Gehirn festgestellt, die jedoch ohne weitere Komplikationen beseitigt wurde.

Nach Auskunft des Direktors des UCLA Pediatric Neurosurgery Program, Jorge Lazareff, ist die Prognose für die beiden Mädchen positiv. Ob allerdings ihre Gehirne während der Operation nicht geschädigt wurden, bleibt abzuwarten. Weltweit sind in den letzten 74 Jahren 30 Versuche unternommen worden, am Kopf zusammengewachsene Zwillinge voneinander zu trennen. Nur 7 der Operierten haben keine Gehirnschäden erlitten, 30 sind gestorben, 17 trugen neurologische Schäden davon. Die Eltern der Mädchen stammen aus einem verarmten ländlichen Gebiet an der Südküste Guatemalas. Sie hatten das Geld für den Flug nach Los Angeles von einer gemeinnützigen Organisation erhalten. Die Kosten für die Operation und die Nachbehandlung in Höhe von 1,5 Millionen Dollar werden von der Universität übernommen.